Presse 2020


Markus Dollwet stiftet Verkaufserlös seines Kalenders

Bericht in der Saarbrücker Zeitung vom 24.12.2020.

Den Erlös aus dem Verkauf seines Kalenders spendete Markus Dollwet an die Brandopfer von Merchingen und den Verein ALS-mobile. Foto: Markus Dollwet
Den Erlös aus dem Verkauf seines Kalenders spendete Markus Dollwet an die Brandopfer von Merchingen und den Verein ALS-mobile. Foto: Markus Dollwet

Irgendwie ist man an einem Punkt angekommen, an dem es ein Mehr nicht mehr gibt. Dies war der Gedanke von Markus Dollwet, als der Verkauf seines Foto- Kalenders im September begann. „Wenn ungefähr das Ergebnis vom vergangenen Jahr von damals insgesamt 2000 Euro an Spendengeldern zusammenkommt, dann bin ich zufrieden“, war die Überlegung des Hobbyfotografen aus Bietzen.

 

Was dann geschah, kann er noch nicht so richtig fassen und auch eigentlich nicht nachvollziehen. „Mehrere Male mussten Kalender nachbestellt werden, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Nachdem jetzt alle Kalender verkauft und auch soweit verteilt sind, steht unter dem Strich ein Erlös von insgesamt 3200 Euro zur Verfügung“, berichtet er. Das Geld soll nach seinem Willen aufgeteilt und an den Verein Herzensengel und hier speziell für die Brandopfer von Merchingen, sowie an den Verein ALS-mobile ausgezahlt wird. „Jeder Verein darf sich dann über eine Spende von 1600 Euro freuen“, verrät er.

 

Warum es in diesem Jahr so gut gelaufen sei, dafür hat Dollwet keine Erklärung. „War es die Auswahl der Begünstigten oder einfach nur ein gesteigertes Interesse allgemein? Oder die tolle Werbung in der Saarbrücker Zeitung oder in den sonstigen Medien?“, fragt er. Aber das jetzt groß zu erforschen, macht aus seiner Sicht keinen Sinn. Die Freude ist bei ihm genauso groß wie die Dankbarkeit.

 

Einen großen Dank richtete er an Harry Biewer von der Druckerei Pintor in Dillingen. Die Zusammenarbeit habe richtig Spaß gemacht und auch gezeigt, wie wichtig es sei, solch einen Partner für so ein Projekt direkt vor Ort zu haben. Auch die Helferinnen Stefanie Lauck und Vanessa Remeth von der Bäckerei Lauck in Bietzen seien im Kalendergeschäft nicht mehr wegzudenken. Beiden dankt er ebenso wie denjenigen, die durch den Kauf des Kalenders die Aktion unterstützt haben. „Es ist das Geld jedes Einzelnen, das jetzt zu gleichen Teilen an die beiden Vereine weitergeleitet wird“, sagt er. „Bei dem Herzensengel und dem ALS-mobile ist es vielleicht nur ein Tropfen auf den Stein, der von den beiden Vereinen ständig am Rollen gehalten wird, um Hilfsbedürftigen, auf welche Art auch immer, Unterstützung zu geben. Aber immerhin ein Tropfen der sehr, sehr gerne dafür gespendet wird“, ergänzt er.


Im „Viererpack“ mobiler

Bericht von Erich Brücker in der Saarbrücker Zeitung vom 22.12.2020.
Text u. Foto: Dieter Ackermann

Kita-Kinder mit Kita-Leiterinnen Sarah Lang und Bettina Erschens, Adrian Schmitz (Vorsitzender der Herzensengel) und Bürgermeister Wolfgang Hübschen bei der offiziellen Übergabe des Mehrlingswagen (Krippenwagen)
Die Freude war groß, als die Kindertagesstätte den viersitzigen Krippenwagen vom Verein Herzensengel gestiftet bekam, von links: Adrian Schmitz, Nadja Mitschke, Bettina Erschens, Sarah Lang und Wolfgang Hübschen. Text u. Foto: Dieter Ackermann

Weil auch in der privat geführten Kindertagesstätte „Sonne, Mond und Sterne“ in Weiskirchen gegenwärtig Corona strenge Hygienemaßnahmen diktiert, drückten sich die meisten Kinder neugierig ihre Nasen von innen am Fenster platt. Einige von ihnen durften aber auch mit vor die Tür, wo die Kita-Leiterinnen Sarah Lang und Bettina Erschens dankbar von Adrian Schmitz (Vorsitzender der Herzensengel) und Bürgermeister Wolfgang Hübschen offiziell den Mehrlingswagen (Krippenwagen) übernahmen, der ihnen in Zukunft zum Beispiel schöne Ausflüge rund um den Kurpark-Weiher erleichtern wird.

 

Zwei Mütter hatten sich vor wenigen Wochen mit der Bitte an den Bürgermeister gewandt, irgendwie bei der Anschaffung eines solchen Gefährts zu helfen. Dem waren aber angesichts der „chronischen Ebbe“ in der Gemeindekasse die Hände gebunden. „Trotzdem wollte ich schon deshalb helfen, weil solche privatrechtlich geführten Kita`s keine staatliche Förderung – außer bei der Ersteinrichtung – erhalten“, und Hübschen fuhr im SZ-Gespräch fort, „also machte ich mich auf die Suche nach Sponsoren.“

 

Lange musste er nicht suchen. Im Gespräch mit Adrian Schmitz von den Herzensengeln fand er schnell den richtigen Ansprechpartner. Als Vorsitzender erklärte der sich spontan bereit, auch in diesem Fall zu helfen. Da in der Weiskircher Kinderkrippe unter anderem ein behindertes Kleinkind betreut wird, konnte der Herzensengel e.V. dieses Anliegen nach Prüfung seiner Satzung erfüllen. Schmitz: „So stellte unser Vorstand der Kita gerne 600 Euro für die Anschaffung eines Vier-Sitzer-Krippenwagens zur Verfügung.“

 

Und dieser wurde jetzt feierlich „in Dienst“ gestellt. Fortan – bei hoffentlich besserem Wetter – werden also bei Spaziergängen vier müde Jungen oder Mädchen nicht mehr länger getragen werden müssen. Für diese großartige Erleichterung bedankten sich die Kita-Leiterinnen ausdrücklich bei Schmitz und Hübschen.


Bierfreunde backen Brot für die gute Sache der Herzensengel

Bericht von Erich Brücker in der Saarbrücker Zeitung vom 08.11.2020.
Foto: Erich Brücker

Bei der Brotback-Aktion der Bierfreunde Saar-Lor-Lux wurden etliche Scheine und Münzen, insgesamt 500 Euro, in der Spendenschwein mit Nmaen „Clara“ des Vereins Herzensengel eingezahlt. Unser Bild zeigt die engagierten Bäcker sowie Anke Schorn (Zweite  von rechts) von der Mettlacher Abtei-Brauerei, dem Stammsitz der Bierfreunde, und Adrian Schmitz von den Herzensengeln (rechts). Foto: eb

 

Die Bierfreunde Saar-Lor-Lux mit Sitz in Mettlach widmen sich über 20 Jahre lang der Erhaltung, Pflege und Förderung der Bier-Kultur unter Berücksichtigung des Deutschen Reinheitsgebotes von 1516. Stammhaus der Bierfreunde ist die Erlebnis-Brauerei Mettlacher Abtei Bräu.

 

Mitinhaberin Karin Fell ist zugleich erste Vorsitzende des Vereins. In geselliger Runde wird das Miteinander gepflegt, vielerlei bierselige und auch ernste Aktivitäten bestimmen das jährliche Unterhaltungsangebot.

 

Auch Benefiz-Aktionen kommen hierbei nicht zu kurz. So fand vor wenigen Tagen in der ehemaligen Senfmühle der Abtei-Brauerei eine Brotback-Aktion für einen guten Zweck statt. Aktive Bäcker waren Elisabeth und Rudi Ewert (zweiter Vorsitzender), Monika und Günther Leinen (Kassierer), Ute und Peter Strupp sowie Heiner Thul (Ortsvorsteher Mettlach).

 

Thul kreierte die Backmischungen für die unterschiedlichen Brote und Brötchen, die im freien Verkauf an die Gäste und Besucher der Brauerei an diesem Tag gelangten. „Wir können mit der guten Resonanz mehr als zufrieden sein“, lautete der Kommentar von Karin Fell, nachdem zum Ende der Back-Aktion Kassensturz gemacht worden war. Sie dankte allen, die ihren Obolus hierzu geleistet hatten.

 

500 Euro, aufgerundet mit einigen Spendengeldern, wurden gezählt und sofort in das Spendenschwein Clara der Herzensengel Merzig gesteckt. Vorsitzender Adrian Schmitz vom Helferverein zeigte sich ebenfalls erfreut über diesen Erlös, der „wie immer an eine richtige Adresse zur Linderung von Not zur Verfügung gestellt werden wird“, versicherte er. Schließlich gebe es genügend Bürger der Region in Not.

 

Anke Schorn von der Abtei-Brauerei erklärte, dass man diese Aktion trotz Corona-Pandemie, wobei der Ablauf sehr diszipliniert erfolgt war, gerne unterstützt habe. „Wir wollen, dass die Leute wieder in die Normalität gelangen und mit- sowie untereinander – auch mit Abstand – eine schöne Zeit haben“, sagte sie. Musikalisch begleitet wurde die Aktion von der Liveband Saar-Blech, die mit stimmungsvollen Oktoberfest-Melodien und Liedern ihren ersten Auftritt in diesem Jahr seit dem Lockdown hatten. „Das hat wieder viel Spaß gemacht“, lautete der Tenor bei den Blechbläsern, die bereitwillig diverse Zugaben spielten.


Ein Gemälde für den guten Zweck

Bericht von Rolf Ruppenthal in der Saarbrücker Zeitung vom 08.10.2020.
Foto: Ruppenthal

 Die Orscholzer Künstlerin Bertina Nollmeyer schenkt Adrian Schmitz sein Lieblingsbild „Der Generationenbaum“ als „3D-Tast-Gemälde“. Foto: Ruppenthal

Überraschung für Adrian Schmitz, der seit 30 Jahren blind ist: Die Orscholzer Künstlerin Bertina Nollmeyer hat dem 59-Jährigen sein Lieblingsbild „Der Generationenbaum“ als „3D-Tast-Gemälde“ geschenkt. Foto: Ruppenthal

Bertina Nollmeyer schenkt Adrian Schmitz aus Besseringen Lieblingsbild

 

Adrian Schmitz ist seit 30 Jahren blind. Sein Lieblingsbild bekam er nun von einer Orscholzer Künstlerin als 3D-Tastmodell geschenkt.

Der „Generationenbaum“, ein Acryl-Gemälde der Orscholzer Künstlerin Bertina Nollmeyer, hat Adrian Schmitz aus Besseringen vom ersten Moment an begeistert, seit dem er das Bild bei einer Vernissage im Mettlacher Rathaus „gesehen“ hatte. Dabei ist Adrian Schmitz seit 30 Jahren blind. Ein Verkehrsunfall raubte ihm das Augenlicht.

Das hält den 59-Jährigen jedoch nicht davon ab, aktiv am Leben teilzuhaben und darüber hinaus mit dem von ihm gegründeten Verein „Herzensengel“ Gutes für in Not geratene Mitmenschen zu tun. Adrian Schmitz hat in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht nur gelernt, seine anfänglichen Depressionen hinter sich zu lassen, sondern auch die Technik zu nutzen, um trotz seiner Sehbehinderung gut im Leben zurechtzukommen. Wichtigste Stütze ist seine Frau Astrid, die in vielen Fällen mit ihrer Schilderung ihm seine Augen ersetzt.

So auch beim „Generationenbaum“ von Bertina Nollmeyer: Die drei unterschiedlichen Äste eines mächtigen Baumes in Form dreier verschiedener Gesichter, ganz in Grün vor einem blauen Himmel gehalten, haben ihn von Anfang an fasziniert und in seinen Bann gezogen. Aber wirklich sehen konnte Adrian Schmitz das Kunstwerk nicht, das für ihn ein strahlendes Symbol des Lebens darstellt.

Das wusste auch Bertina Nollmeyer, für die dieses Bild auch etwas Besonderes ist, denn es drückt viel Persönliches aus. Es entstand im Rahmen eines Zyklus „Älterwerden“, und zwar exakt in einer Zeit, als ihr Lebenspartner schwer erkrankte und starb.

Die 61-Jährige Bertina Nollmeyer ist als Künstlerin eine Spätstarterin, die erst vor knapp 15 Jahren mit der Malerei begonnen hatte. Sie ist Autodidaktin und arbeitet als Pädagogin mit geistig behinderten Menschen.

Auch für sie ist dieser „Generationenbaum“ ein Symbol des Lebens schlechthin. Die drei Gesichter, das erste jung und voller Dynamik, das zweite immer noch vital aber schon geprägt von Erfahrung und das dritte gezeichnet vom Leben, verkörpert für sie den Werdegang des Menschen.

Und um ihre Eindrücke Adrian Schmitz noch näherzubringen, hatte sie sich jetzt eine ganz besondere Überraschung einfallen lassen. Sie malte das Bild ein zweites Mal, allerdings dreidimensional. Dazu nutzte sie die Mischtechnik und nahm als Trägermaterial zusammengedrücktes Seidenpapier, sodass ein regelrechtes 3D-Tastmodell entstand. Diese Arbeit schenkte sie nun Adrian Schmitz. Aber nicht genug damit: Sie packte auch das Original dazu, denn die Merziger „Herzensengel“ und ihr engagiertes Wirken für Menschen in Not liegen ihr doch sehr am Herzen.

Mehr als 250 000 Euro haben Adrian Schmitz‘ „Herzensengel“ in den vergangenen Jahren erwirtschaftet und gespendet. Immer konnte unbürokratisch und schnell in Not geratenen Menschen aus unserer Region geholfen werden. Und so soll nach dem Wunsch von Adrian Schmitz und Bertina Nollmeyer der „Generationenbaum“ nun zu einer Art „Lebensbaum“ werden, um meistbietend verkauft zu werden. Mit seinem Erlös soll dann wiederum Gutes getan werden. Seinen „3D-Generationbaum“ will Adrian Schmitz nicht mehr hergeben. Er soll in seinem Haus in Besseringen einen ganz besonderen Ehrenplatz erhalten.

 

Wer an dem Kauf des Bildes interessiert, ist kann sich direkt an Adrian Schitz wenden. Tel.: + 49 6861 83 900 71 oder

per Mail: Adrian.Schmitz@herzensengel.saarland


Soroptimist unterstützt die Opfer des Brandes in Merchingen

Bericht von Rolf Ruppentha in der Saarbrücker Zeitung vom 24.09.2020.
Foto: Ruppenthal

Sor­op­ti­mist-Prä­si­den­tin Mo­ni­ka Han­nig (links) und Mar­lies Ewen (rechts) über­ga­ben ih­re Spen­de für die Brand­op­fer in Bes­se­rin­gen an Adri­an Schmitz vom Ver­ein Her­zen­sen­gel.

Sor­op­ti­mist-Prä­si­den­tin Mo­ni­ka Han­nig (links) und Mar­lies Ewen (rechts) über­ga­ben ih­re Spen­de für die Brand­op­fer in Bes­se­rin­gen an Adri­an Schmitz vom Ver­ein Her­zen­sen­gel.   

Der Serviceclub Soroptimist International Merzig-Saarlouis unterstützt die Brandopfer von Merchingen. Damit die betroffene Familie, eine alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern, in den vollen Nutzen dieser Zuwendung kommt, schließt sich der Serviceclub der Hilfsaktion es Vereins Herzensengel an. In Besseringen übergaben Präsidentin Monika Hannig und Marlies Ewen deshalb einen Spendenscheck in Höhe von 2000 Euro als Soforthilfe an Adrian Schmitz von den Herzensengeln.

Soroptimist Merzig-Saarlouis unterstützt seit vielen Jahren Menschen in Not sowie Hilfsorganisationen. Obwohl der Serviceclub in diesem Jahr wegen Corona seine bereits seit zehn Jahren laufende Adventskalender-Aktion aussetzen musste, spendeten etliche Sponsoren und Förderer sowie die  Clubschwestern den vorgesehenen Geldbetrag, sodass der Club wieder einmal Hilfe in der Not leisten konnte.


Julia Ehmer friedlich eingeschlafen

Bericht von Margit Stark in der Saarbrücker Zeitung vom 26.08.2020.

Die beiden seltenen Erbkrankheiten haben die junge Frau aus Silwingen ausgezehrt.

 

Julia Ehmer aus Silwingen ist tot. Die beiden seltenen Erbkrankheiten, die Machado-Joseph-Krankheit und das Niemann-Pick-Syndrom Typ C, hatten die junge Frau ausgezehrt. Wie ihre Mutter Anke Ehmer mitteilte, ist sie am Sonntagabend ganz friedlich eingeschlafen. Zuletzt habe ihre Tochter sehr gelitten und keinerlei Lebensqualität mehr gehabt. Rund 30 Kilo brachte Julia Ehmer zuletzt noch auf die Waage – bei einer Größe von 1,62 Meter.

Knapp 18 Jahre sei sie gewesen, als sie von einem Fachmediziner in Münster die Diagnose erhalten hat, dass sie eine spinozerebelläre Ataxie Typ 3, CA3 oder Machado-Joseph-Krankheit habe, ein Leiden, das ihr von ihrem Vater vererbt wurde. Die ersten Symptome habe sie mit 13 und 14 Jahren gezeigt. „Plötzlich hatte sie Probleme mit ihrer Motorik. Sie begann, sich unsicher zu bewegen, zu stolpern und wurde steif. Hinzu kamen Probleme mit der Sprache.“ Auch stellte sich heraus, dass die junge Frau an der Niemann-Pick-Krankheit Typ C leidet, einer Stoffwechselkrankheit, die durch eine Anhäufung von Cholesterin und anderen Fetten in den Zellen entsteht. Für die Beisetzung, die für Samstag, 15.30 Uhr, auf dem Silwinger Friedhof geplant ist, hat sich die Mama etwas „Luftiges“ ausgesucht. „Wir wollen unter anderem Luftballons steigen lassen“, sagt sie. „Ich wünsche Dir da oben ganz viel Sonne, liebe Menschen und dass du wieder tanzen und springen kannst. Danke, dass ich deine Mama sein durfte“ verabschiedet sie sich von Julia auf Facebook.


MERZIG echt solidarisch

Pressemitteilung der Stadt Merzig vom 13.08.2020

Die Kreisstadt Merzig, Ortsvorsteher Hoff, Herzensengel e.V. sowie der Landkreis Merzig-Wadern rufen gemeinsam zu Spenden für die vierköpfige Familie des Wohnhausbrandes in Merchingen auf

So können auch Sie helfen!

Am vergangenen Sonntag haben zwei Familien im Stadtteil Merchingen ihr Zuhause verloren und zudem alles, was man zum Leben braucht. Der DRK-Kreisverband Merzig-Wadern, der auch bei dem Brandereignis im Einsatz war, hat mit einem schnellen und unkomplizierten Spendenaufruf dafür gesorgt, dass in kürzester Zeit viele Sachspenden für die betroffenen Personen eingegangen sind. Auch der Hilfsfonds „Bürger in Not“ des Landkreises Merzig-Wadern unterstützt die Familie mit den drei Kindern. So konnte zumindest die akute materielle Not etwas gelindert werden. Die finanziellen Auswirkungen für die Bewohner der beiden Wohnhäuser in Merchingen werden wohl erst in den kommenden Wochen und Monaten sichtbar sein, da beide Häuser nicht mehr bewohnbar sind.

Besonders betroffen ist eine vierköpfige Familie eines Hausteils, der viele Bürger*innen wie auch Firmen der Kreisstadt Merzig nun helfen möchten. Ein Dankeschön bereits jetzt für die überwältigende Hilfsbereitschaft, hier zeigt sich, dass Merzig echt solidarisch ist.

Bürgermeister Marcus Hoffeld, der Ortsvorsteher des Stadtteils Merchingen, Helmut Hoff, Adrian Schmitz sowie die Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich rufen daher zu einer gemeinsamen Hilfsaktion auf.

Wenn auch Sie spenden möchten, können Sie dies auf eines der Spendenkonten des Vereins Herzensengel e.V. bei der Sparkasse Merzig-Wadern, IBAN: DE77 5935 1040 0000 2081 81, BIC: MERZDE55 oder meineVVB, IBAN: DE93 5909 2000 5611 1500 26, BIC: GENODE51SB2, unter Hinweis auf den Verwendungszweck „Brandopfer Merchingen“ tun. Die Bankverbindungen finden Sie auch auf der Homepage https://www.herzensengel.saarland/ sowie einen Spende-Button über PayPal.

Auch noch so kleine Geldbeträge sind herzlich willkommen und helfen!

Eine Spendenbescheinigung, ab 200 €,  für das Finanzamt kann auf Anfrage vom Verein ausgestellt werden. Kontakt: Herzensengel e.V., Zum Kreimertsberg 2, 66663 Merzig; Tel. 06861-8390071 oder per E-Mail: info@herzensengel.saarland.

Die Kreisstadt Merzig, Ortsvorsteher Helmut Hoff, der Verein Herzensengel e.V. und der Landkreis Merzig-Wadern bedanken sich schon jetzt für Ihre Solidarität mit der betroffenen Familie!


Tastmodell zeigt Schönheit von Cloef und Co.

Bericht von Margit Stark in der Saarbrücker Zeitung vom 25.08.2020.
Foto: Ruppenthal

Einweihung des 3D-Blindentastmodell am Orscholzer Cloef-Atrium

Sie weihten das 3D-Blindentastmodell am Orscholzer Cloef-Atrium ein: Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer, Gesundheitsministerin Monika Bachmann, Heinz-Peter Engels, Vorstandsmitglied des Blinden- und Sehbehindertenvereins, Adrian Schmitz, Vorsitzender der Herzensengel, und Dr. Frank Kiefer, Präsident des Lions Clubs Saarschleife.

Die Saarschleife und ihre Schönheit mit den Fingern erkunden können jetzt Besucher in Orscholz: Ein Tastmodell für Blinde und Sehbehinderte wurde kürzlich vor dem Cloef-Atrium aufgestellt. Gestiftet haben es Lions Clubs der Region.

 

„Baumwipfelpfad, Cloef, Burg Montclair“: Sobald Heinz-Peter Engels die Sehenswürdigkeiten der Saarschleife auf dem 3D-Blindentastmodell mit seinen Fingerkuppen erfasst hat, liest er ihre Namen vor. „Ich bin von Geburt an blind. Da nutzt mir kein Foto, das die Saarschleife abbildet“, verrät das Vorstandsmitglied vom Blinden- und Sehbehindertenverein. Mit dem ebenfalls blinden Adrian Schmitz, dem Vorsitzenden des Vereins Herzensengel, erkundet der Mann aus Saarbrücken auf dem Bronze-Modell Orscholz und Umgebung. „Hier ist die Saarschleife“, sagt Schmitz, ergreift die Hände von Engels und legt sie auf die Abbildung des Naturwunders.

Derweil lässt Gesundheitsministerin Monika Bachmann ihre Blicke schweifen, spendet der Gruppe der Musikfreunde Orscholz Applaus, die unter der Leitung von Tassilo Welsch die Einweihung des Blindentastmodells umrahmt. Aus der Übergabe des Geschenkes saarländischer Lions machen die Gastgeber, die Löwen von der Saarschleife, ein Fest. „Als Frank Kiefer, jetzt Präsident der Lions, vor gut einem Jahr in meinem Büro saß und mir seine Idee von einem Blindentastmodell vorgestellt hat, habe ich nach zwei Sätzen bereits gesagt: Das machen wir“, sagt die Schirmherrin und fordert einen lautstarken Beifall für Frank Kiefer, den Initiator der Aktion, ein.

Das Relief verwirklicht nach ihren Worten den Leitgedanken der Inklusion, der ihrem Ministerium besonders wichtig ist, in vorbildlicher Weise. Die Schönheit der Landschaft und der Natur „Blinden und Sehbehinderten etwas mit Worten zu erklären, ist eine Sache. Etwas völlig anderes ist es, wenn diejenigen ein echtes Gespür für die Landschaft und ihre geografischen Eigenheiten bekommen, Häuser, Kirchen und die Struktur erfassen können.“ Dabei helfen nach Darstellung der Gesundheitsministerin Tastmodelle, die es in Trier und jetzt auch an Cloef gibt.

Sie dankt den Lions, die „sich seit 100 Jahren für den Zusammenhalt der Gesellschaft engagieren und mit solchen Leuchtturmprojekten wie dem Tastmodell daran arbeiten, alle Menschen mitzunehmen“. Ein dickes Lob hat sie auch für die Sponsoren parat, ebenso für die Behindertenverbände und -vereine, die Hilfe zur Selbsthilfe leisteten.

„Ob Hamburg, Füssen oder Orscholz: Alle drei Orte sind touristische Hotspots und in allen drei steht ein Blindentastmodell“, sagt Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer. Viele Sponsoren haben nach den Worten des Verwaltungschefs mitgeholfen, dass das 3D-Tastmodell Blinden und Sehbehinderten ermöglicht, „die wunderschöne Landschaft erlebbar zu machen“. Er dankt Frank Kiefer für dessen Initiative und berichtet: „Die Idee, ein solches Projekt umzusetzen, hat er seit langem.“

Das Modell erscheine ihm auf vielfältige Weise geeignet, „für den Lions-Gedanken der Behinderten-Hilfe für Einzelne, von Gruppen und der kulturellen Förderung der Gesellschaft hier in unserer Gemeinde einzutreten“. Es habe nicht nur hohen Wert zur Orientierung für Blinde und Sehbehinderte. Es ergebe sich auch die Möglichkeit für Kinder, ihre Umwelt im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Nach der Einsegnung des Modells durch Kaplan Viju Varikkat und Pfarrerin Andrea Zarpentin nimmt er stolz die Schenkungsurkunde an die Gemeinde entgegen. Wolfgang Ernst, District Governor bei den Lions, gerät über die wunderschöne Landschaft ins Schwärmen. Seit fast einem Jahrhundert engagierten sich die Lions „als Ritter der Blinden in dem Kreuzzug gegen die Dunkelheit“ – eine Initiative, die durch das Tastmodell fortgesetzt werde.

„Jedes 3D-Blindentastmodell macht unsere Welt für blinde und sehbehinderte Menschen ein Stück erfahrbarer und damit reicher“, sagt Frank Kiefer der SZ am Rande der Feier. Vor über zehn Jahren habe er ein solches Modell erstmals in der sardischen Stadt Alghero entdeckt. Mittlerweile bildeten solche Modelle in vielen Innenstädten von Europa sehenswürdige Bauwerke und Landschaften ab.

„So hat sich bei mir der Gedanke verfestigt, dass es auch eine gute Sache wäre, wenn es zu der bedeutendsten Sehenswürdigkeit des Saarlandes ein solches Modell geben könnte.“ Dafür komme nur ein Ort infrage: die Saarschleife, das Wahrzeichen des Bundeslandes. Von Kindertagen an sei sie für ihn Anziehungspunkt gewesen. Seine erste Erkundung habe den Geologen nach Dreisbach an den Rand der Saarschleife geführt. Sein Wunsch: dass weitere Lions Clubs den Gedanken aufgreifen und regional bedeutsame Sehenswürdigkeiten in Tastmodellen abbilden.


Adrian Schmitz bleibt Vorsitzender der Herzensengel

Bericht von Tina Leistenschneider, Saarbrücker Zeitung vom 06.07.2020

Der Verein Herzensengel hat bei seiner jüngsten Mitgliederversammlung seinen Vorstand neu gewählt.

Der Verein Herzensengel hat unter der Versammlungsleitung von Gisbert Eisenbarth (links) einen neuen Vorstand gewählt. Foto: Tina Leistenschneider
Von Links: Gisbert Eisenbarth, Carmen Wölfl, Professor Jörg Loth, Daniela Schmitz, Adrian Schmitz, Margot Müller, Günter Zentgraf, Elke Lütz-Karges, Manfred Braun, Michaela Folz-Senzig. Foto: Tina Leistenschneider

Der Verein Herzensengel hat bei seiner jüngsten Mitgliederversammlung seinen Vorstand neu gewählt. Einstimmig bestätigten die Mitglieder ihren Vorsitzenden Adrian Schmitz für drei weitere Jahre im Amt.

Auch seine Stellvertreter, Professor Jörg Loth und Günter Zentgraf, bleiben in ihren Ämtern.

Als neue Schriftführerin wählte der Verein Michaela Folz-Senzig, Daniela Schmitz wird ihre Stellvertreterin. Als Kassierer fungiert weiter Manfred Braun. Unterstützung erhält er künftig von seiner Stellvertreterin Iris Halupka-Rothkopf. Margot Müller, die bislang Beisitzerin war, übernimmt das Amt von Frank Razgon und wird Medienbeauftragte. Die neuen Beisitzerinnen sind Carmen Wölfl und Elke Lütz-Karges.

Seinen Jahresbericht 2019 begann Schmitz mit der Verabschiedung von Susanne Berg, die bislang als stellvertretende Kassiererin im Verein tätig war. „Für deine geleistete Arbeit unseren aufrichtigen Dank“, sagte Schmitz und rekapitulierte über die Veranstaltungen des Vereins, wie das Ansetzen des Herzensengel-Bieres oder die Radtour „Tu Gutes – Fahr Rad“ mit Andy Schleck, bei der über 150 Fahrradfahrer mitmachten und knapp 11 000 Euro an Spendengeldern zusammen kamen.

Im März stimmten die Herzensengel einstimmig dafür, an die Forschung für MPAN-Erkrankte wie Maya Matthiesen 10 000 Euro zu spenden. Im August feierten die Herzensengel ihr erstes Mitgliederfest, und im Dezember verkauften sie traditionsgemäß im Haco in Wadern Christstollen. Insgesamt 25 Projekte unterstützten die Herzensengel im Jahr 2019 und leisteten dabei knapp 50 000 Euro finanzielle Hilfe. „Seit der Gründung des Vereins 2012 bis 2019 haben wir 246 676 Euro an finanziellen Hilfen leisten können und so Familien mit behinderten Kindern als auch Einzelpersonen, die unverschuldet in Not geraten sind, ein wenig helfen können“, sagte Schmitz. Dafür äußerte er an alle Beteiligten ein „dickes Dankeschön“.

Für 2020 haben die Herzensengel noch weitere Pläne: So beginnt am 12. September die Benefiz-Fahrradtour nach Santiago de Compostela, die bis zum 23. September dauern wird. Der Erlös kommt Maya Matthiesen und der MPAN-Forschung zugute. Die Schirmherrschaft übernimmt die Präsidentin des Sparkassenverbandes, Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Am Samstag, 5. Dezember, verkauft der Verein wieder Stollen im Haco in Wadern. Für 2021 sind zwei Benefizkonzerte vorgesehen: „Eines im Frühjahr in Völklingen mit dem Reservisten-Musikzug des Saarlandes und im Herbst in Weiskirchen mit dem Bosch-Orchester Homburg“, sagte Schmitz. Die Erlöse werden an die MPAN-Forschung und Lars Haßler gespendet.


Für Spaß und Bewegung ohne Barrieren

Bericht von Erich Brü­cker, Saarbrücker Zeitung vom 01.07.2020

 

Am Noswendeler See steht die erste Inklusionsschaukel im Kreis. Sie bietet Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zur grenzenlosen Bewegung.

Bürgermeister Jochen Kuttler (links) hat mit Initiatoren, Spendern und Gönnern die erste Inklusonsschaukel im Kreis am Noswendeler See ihrer Bestimmung übergeben. Foto: eb
Bürgermeister Jochen Kuttler (links) hat mit Initiatoren, Spendern und Gönnern die erste Inklusonsschaukel im Kreis am Noswendeler See ihrer Bestimmung übergeben. Foto: Erich Brücker

Eine Inklusionsschaukel für grenzenlosen Schaukelspaß gibt es nun am Noswendeler See. Sie steht zwischen Beach-Volleyball-Feld, Spielplatz sowie See und ist barrierefrei für Rollstuhlfahrer, Spaziergänger mit Rollator und Kinder mit Behinderung leicht zu erreichen.

Zur offiziellen Einweihung, die dieser Tage vorgenommen wurde, gab es viele lobende und dankende Worte, vornehmlich von Bürgermeister Jochen Kuttler für Anja Wegmann, die Behindertenbeauftragte der Stadt Wadern. Sie hatte im vergangenen Jahr die Initiative hierzu ergriffen und mit Peter Haffner, dem Vorsitzenden des Vereins Pro Inklusionsschaukel (Saarlouis), ihre Idee in die Tat umsetzen können. „Eine solche Schaukel für Menschen mit Behinderung ist ein besonderer Beitrag und Fortschritt im Sinne der Inklusion“, konnte Wegmann den Verwaltungschef in einem ersten Gespräch von ihrer Idee überzeugen.

„Kein Kind mit Behinderung darf auf einem Spielplatz im Abseits stehen und anderen Kindern beim Schaukeln zusehen“, ist die Intension von Haffner, der dieses Dilemma beim Jogging selbst erlebt und daraufhin im März 2018 den Verein Pro Inklusionsschaukel mit gleichgesinnten Mitstreitern aus der Taufe gehoben hatte. Unterstützung hatte der Verein von Sozialministerin Monika Bachmann erhalten, die pro Landkreis für eine Schaukel einen Betrag von 5000 Euro zur Verfügung stellt.

Die darüber geförderte Schaukel für den Landkreis Merzig-Wadern ist noch nicht aufgestellt. Die, die in Noswendel aufgestellt worden ist, ist der Eigeninitiative von Wegmann mit Bürgermeister Kuttler zu verdanken. So gab denn der Waderner Verwaltungschef grünes Licht für die Errichtung am Noswendeler See aufgrund dessen touristischen Ambientes für die Bevölkerung nicht nur der Hochwaldregion. Ein Modell dieser Schaukel konnte an der Waderner Weihnacht auf dem Marktplatz schon mal vorab besichtigt und ausprobiert werden. Es wurde auch deutlich gemacht, dass diese Errichtung nur mit der Unterstützung von Spenden möglich sei.

Und das Sammeln von Spenden sollte dann gelingen. Den Anfang machte die Firma Wollmann aus Losheim. Der Autolackier-Betrieb sammelte zum 25-jährigen Firmenjubiläum Spenden für die Inklusionsschaukel. Auf das Projekt aufmerksam wurde Firmenchef Wollmann durch den Verein Herzensengel und dessen Vertreter Adrian Schmitz. Die Herzensengel stockten die Spende der Firma Wollmann auf insgesamt 5000 Euro auf. Weitere 1000 Euro kamen noch vom Verein Pro Inklusionsschaukel und der Firma Deko Thome in Noswendel.

Firmenchef Jürgen Thome ist mittlerweile auch Botschafter für das Projekt. „Schaukeln bedeutet gleichzeitig Therapie und Spaß“, betonte er Eifrige Spender waren auch die Kinder der Kita Villa Wackelzahn aus Noswendel, die in der Vorweihnachtszeit mit ihrer Leiterin und den Erzieherinnen zahlreiche Bastelarbeiten und selbst gebackene Weihnachtsplätzchen an ihrem Verkaufsstand in der Kita angeboten hatten. Letztendlich durften die Mädchen und Jungen eine bunt angemalte Schatzkiste mit einem Erlös von 650 Euro an die Behindertenbeauftragte Wegmann für die Anschaffung der Schaukel überreichen. Viele Bürger trugen ebenfalls mit Spenden zum guten Zweck bei.

Kuttler dankte allen, die zum Gelingen dieser schönen Idee ihren Beitrag geleistet hatten. Den Aufbau koordinierte Marius Engelhardt, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, mit den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes. Die Firma Galabau Andreas Ludwig sorgte für die Aufstellung und beteiligte sich auch noch mit einer Spende.


Julias Schicksal rührt viele Herzen

Berichte von Margit Stark in der Saarbrücker Zeitung vom 15.07.2020 und 17.07.2020. undvom 01.07.2020.

Foto: Ruppenthal

Eine Welle der Hilfsbereitschaft für die 24-Jährige aus Silwingen ist angelaufen. Lions und Rotarier übernehmen die Miete.

Anke Ehmer aus Silwingen bangt um die Zukunft von Tochter Julia. Seit Jahren ist Anke Ehmer aus Silwingen für ihre Tochter Julia da, die mittlerweile schwerst pflegebedürftig ist und sich nicht mehr selbst helfen kann.

Der Freitag ist kein guter Tag für Julia. Die unruhige Nacht, in der sie Atemprobleme quälten, hat die 24-Jährige, die unter zwei seltenen schweren Erbkrankheiten leidet, total erschöpft. „Ich lasse sie schlafen“, sagt Mutter Anke Ehmer, die der Tochter nicht von der Seite weicht. Die Angst um das Leben ihres geliebtes Kind, das unter der Machado-Joseph-Krankheit und dem Niemann-Pick-Syndrom Typ C leidet, ist geblieben. Die Hilfswelle, die für die Todkranke angelaufen ist, kann aber ihre Sorgen ums Finanzielle erleichtern. „Da ist schon etwas Ballast von meinen Schultern genommen“, sagt die alleinerziehende Mutter, die wegen der schweren Krankheit von Julia auch ihren Minijob aufgeben musste, um rund um die Uhr für die Todkranke da zu sein. Die Folge: Das wenige Geld wurde noch knapper. Angerührt von dem traurigen Schicksal der jungen Frau, die ein Schwerstpflegefall ist, hat sich Professor Jörg Loth, engagiert bei dem Verein Herzensengel und im Merziger Lions Club, Gedanken gemacht, wie man der Familie aus Silwingen helfen kann. Seine Idee: Mit dem Rotary-Club Hochwald übernehmen die Löwen aus der Kreisstadt für ein halbes Jahr die Miete. Zumindest diese Belastung hat die Familie nach seinen Worten aus dem Kreuz – ein Angebot, das Anke Ehmer nur zu gerne annimmt. „Ganz unkompliziert werden wir den Betrag dem Vermieter überweisen“, sagt Loth.

 

Gerührt von der Welle der Hilfsbereitschaft ist Adrian Schmitz, Loths Mitstreiter bei den Herzensengeln. „Die Resonanz ist riesig“, sagt der Vorsitzende des Vereins, der sich die Unterstützung von Menschen zum Ziel gesetzt hat, die unverschuldet in Not geraten sind. Er hoffe, dass das Engagement für Julia noch weitergehe. Über 2500 Euro sind laut Adrian Schmitz bislang für die junge Frau zusammengekommen, die die beiden Krankheiten ausgezehrt haben. Rund 30 Kilo bringt sie noch auf die Waage – bei einer Größe von 1,62 Meter. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt auf der Palliativ-Station der SHG-Klinik in Merzig sei sie ins Sankt-Barbara-Hospiz in Bous verlegt worden – und von dort auf die Palliativ-Station in der Uniklinik in Homburg. „Danach wurde sie nach Hause entlassen“, sagt Anke Ehmer. Rund um die Uhr ist sie jetzt für ihr Kind da – eine Arbeit, bei der sie von einem Pflegedienst unterstützt wird. Doch das kostet Geld.

 

Die Furcht, dass sie wegen der Pflege ihrer Tochter ihre Aushilfsarbeit als Verkäuferin bei „KiK“ verlieren könnte, räumt der Textil-Discounter aus der Welt. Seit langen Jahren sei sie in der Filiale in Beckingen tätig und sehr beliebt, teilte das Unternehmen auf Anfrage der SZ mit. „Wir bedauern die schwere Erkrankung ihrer Tochter. Frau Ehmer verdient unseren vollen Respekt für die emotional fordernde und zeitintensive Pflege. Um sie in dieser Situation zu unterstützen, war ihre Frei­stellung für uns selbstverständlich“, heißt es in der Mail weiter. „Damit einher geht die Zusage, dass sie – wann immer es ihre häusliche Situation zulasse – ihre Tätigkeit „bei uns wieder aufnehmen kann.“

Jetzt setzt Anke Ehmer alles daran, dass sich Vater und Tocher noch einmal in die Arme schließen können. Er lebt in einem Pflegeheim in Baden-Württemberg. Wie Julia leidet Michael Ehmer unter der spinozerebelläre Ataxie Typ 3, CA3 oder der Machado-Joseph-Krankheit, ein Leiden, das er ihr vererbt hat. Sei bei ihm die Krankheit erst mit Mitte 30 ausgebrochen, hätten sich bei Julia bereits mit 13 und 14 Jahren erste Symptome gezeigt: Probleme mit der Motorik wie unsicheres Bewegen, Stolpern und Steifheit und Schwierigkeiten mit der Sprache. „Vor drei Jahren hat meine Tochter ihren Vater das letzte Mal gesehen“, sagt sie. „Da er gesundheitlich besser dran ist als Julia, will ich versuchen, dass er zu uns Saarland gebracht wird.“ Vielleicht könnte das Team des Wünschewagens den Traum der jungen Frau wahr werden lassen. Denn Julia sei ein Vaterkind, verrät sie.


Anke Ehmer aus Silwingen bangt um die Zukunft von Tochter Julia

Berichte von von Margit Stark in der Saarbrücker Zeitung vom 17.07.2020. und vom 01.07.2020.

Julia Ehmer muss rund um die Uhr gepflegt werden. Dafür wurde ihre Mutter Anke von ihrem Arbeitgeber vier Wochen freigestellt. Wird diese Frist verlängert, droht ihr nach ihren Worten die Kündigung.

 

Die schrägen Typen eines Zeichentrickfilms ziehen Julia in ihren Bann – wenn auch nur für kurze Zeit. Dann hat die 24-Jährige, die bald Geburtstag feiert, genug von den bunten Figuren, die über den Bildschirm flimmern. Unter großer Anstrengung macht sie Mutter Anke Ehmer und Halbbruder Daniel klar, dass sie einen Ortswechsel will – raus aus dem Pflegebett, in dem sie die meiste Zeit des Tages verbringen muss, rein in den Rollstuhl, der ihr einen Hauch mehr Freiheit verspricht. Aus eigener Kraft schafft Julia dies schon lange nicht mehr. Die beiden seltenen Erbkrankheiten, die Machado-Joseph-Krankheit und das Niemann-Pick-Syndrom Typ C, haben die junge Frau ausgezehrt. Rund 30 Kilo bringt sie noch auf die Waage – bei einer Größe von 1,62 Meter. Besonders hart waren die letzten Monate für Julia und ihre Familie, erzählt die Mutter. Drei Wochen sei sie auf der Palliativ-Station der SHG-Klinik in Merzig behandelt worden, danach sei sie ins Sankt-Barbara-Hospiz in Bous verlegt worden. „Dort konnte sie allerdings nicht bleiben, da der Pflegeaufwand für die Belegschaft des Hospizes zu groß war“, berichtet Anke Ehmer weiter. Vier weitere Wochen habe ihre Tochter auf der der Palliativ-Station in Uniklinik in Homburg gelegen. „Danach wurde sie nach Hause entlassen. Ich bin nun wieder ganz für sie da.“

 

Mit den Ärzten habe sie ein Genussessen für ihre Tochter vereinbart. Denn mit der Magensonde, die sie ernähren soll, wolle sie sich nicht anfreunden. Zu ihren Lieblingsspeisen zählt sie Hähnchen-Nuggets, ein Genuss, den ihr die Mama nur zu gerne gönnt. Rund um die Uhr ist die Frau für ihr todkrankes Kind da – ein Leben, seit Jahren ganz der Pflege gewidmet.

 

Ein Blasenkatheter wurde Julia gesetzt, zudem muss sie Windeln tragen. Bei einem ihrer letzten Klinik-Aufenthalte erhielt sie einen Port, über den 24 Stunden Morphium in ihren Körper gepumpt wird.

 

Obwohl sie sich nicht mehr artikulieren kann, versteht die Mama ihre Wünsche ganz genau, geht liebevoll auf sie ein. „Meine Tochter war knapp 18 Jahre, als wir von einem Fachmediziner in Münster die Diagnose erhielten“, sagt Anke Ehmer. „Er hat eine spinozerebelläre Ataxie Typ 3, CA3 oder Machado-Joseph-Krankheit, entdeckt, ein Leiden, das ihr von ihrem Vater vererbt wurde.“ Sei bei ihm die Krankheit erst mit Mitte 30 ausgebrochen, habe sie erste Symptome mit 13 und 14 Jahren gezeigt. „Plötzlich hatte sie Probleme mit ihrer Motorik. Sie begann, sich unsicher zu bewegen, zu stolpern und wurde steif. Hinzu kamen Probleme mit der Sprache.“

 

Eine Odyssee durch viele Arztpraxen begann – ohne Erfolg. Schließlich stellte der Mediziner in Nordrhein-Westfalen nicht nur diese seltene Krankheit fest, in deren Verlauf die Purkinjezellen zerstört werden, die größten Nervenzellen im Bereich des Kleinhirns. Auch fand er heraus, dass die junge Frau an der Niemann-Pick-Krankheit Typ C leidet, einer Stoffwechselkrankheit, die durch eine Anhäufung von Cholesterin und anderen Fetten in den Zellen entsteht. Mehrmals suchten Tochter und Mutter Hilfe bei dem Arzt. Anke Ehmer: „Die Fahrt nach Nordrhein-Westfalen war jedes Mal ein Vabanquespiel, da wir nie wussten, ob mein altes Auto auch die weite Strecke aushält. Einmal sind wir auch mit einer Panne auf der Autobahn liegen geblieben.“

 

Als Julia dann gar nicht mehr laufen konnte, musste ein neues Auto her, das Platz für einen Rollstuhl hatte. „Der Seat Altea ist der beste Wagen, den ich bislang gehabt habe.“ Doch noch er sei nicht ganz bezahlt – 150 Euro stottere sie im Monat ab.

 

Überhaupt ist Geld im Hause Ehmer rar, wie die Frau gesteht. Als alleinerziehende Mutter habe sie wegen der Pflege ihrer Tochter keiner Vollbeschäftigung nachgehen können. Nun sieht sie auch ihren Job als Verkäuferin bei einem Textil-Discounter in Gefahr. Denn die rasante Verschlechterung des Gesundheitszustandes ihrer Tochter habe es Anke Ehmer, wie sie sagt, verhindert, weiter ihrer Nebentätigkeit nachgehen. „Für vier Wochen hat man mich freigestellt, damit ich Julia pflegen kann.“ Sollte die Aufgabe längere Zeit in Anspruch nehmen, werde das Unternehmen das Arbeitsverhältnis kündigen, da sie „nicht mehr tragbar“ sei.

 

Doch die Kosten laufen weiter: die Miete über 810 Euro für die Wohnung in Silwingen und die Nebenkosten, Versicherungen, Lebensmittel und die Dinge für den täglichen Bedarf. Bestreiten muss sie dies mit 254 Euro, die sie aus Hartz 4 erhält, dem Kindergeld für Julia und ihren Halbbruder Daniel, das mit jeweils 194 Euro zu Buche schlägt. Zudem erhält sie für Julia 650 Euro an Leistungen vom Merziger Sozialamt. Mit der Verschlechterung von Julias Zustand muss sie auch auf den größten Teil des Pflegegeldes verzichten – Geld, das sie fest eingeplant hat. Denn der Pflegedienst einer ambulanten Palliativversorgung bekommt für seine Leistungen Entlohnung. Dessen Mitarbeiter kommen zusätzlich: Sie waschen die Patientin, wechseln ihr die Windeln, heben sie vom Bett in den Rollstuhl und umgekehrt und geben ihr Medikamente. Anke Ehmer ist mit ihrem Latein am Ende. „Ich weiß nicht, wie das weitergehen soll“, klagt die Frau.

 

Verein Herzensengel will helfen

Adrian Schmitz, Vorsitzender der Herzensengel, ist das traurige Schicksal der Ehmers bestens bekannt. „Wir helfen gerne Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind“, sagt der Mann, der den Verein im Januar 2012 mit Gleichgesinnten ins Leben gerufen hat. Natürlich unterstütze die Initiative alle Aktionen und Spenden, die Julia Ehmer und ihrer Familie zu Gute kommen und leite sie weiter. Es könne zweckgebunden gespendet werden. „Ab 200 Euro stellen wir auf Wunsch auch Spendenbescheinigungen aus“, sagt Adrian Schmitz.


Mit Bekannten und Freunden im Verbindung bleiben

Mit einem Lachen überreichte Adrian Schmitz, Vorsitzender der Herzensengel (zweiter von rechts) einen neuen Laptop an Martin Scherschel (Mitte).  Foto und Text: Tina Leistenschneider
Mit einem Lachen überreichte Adrian Schmitz, Vorsitzender der Herzensengel (zweiter von rechts) einen neuen Laptop an Martin Scherschel (Mitte). Foto und Text: Tina Leistenschneider

Menschen, die wegen Altersarmut unverschuldet in Not geraten sind, zu helfen ist eines der Leitmotive des Herzensengel e.V.! Daher hat der mildtätige Verein, vor kurzem Martin Scherschel geholfen und ihm einen neuen Laptop finanziert.


„Der alte Laptop streikte schon seit längerem und war defekt“, schildert der 57-jährige Martin Scherschel das Problem. Aufgrund seiner Kleinwüchsigkeit war er aus gesundheitlichen Gründen dazu gezwungen, sein Arbeitsleben frühzeitig zu beenden. Seit Jahren ist er an den Rollstuhl gefesselt und bedarf wegen seiner gesundheitlichen Verfassung einer Rundumversorgung, so dass er seit einigen Jahren im Fellenbergstift in Merzig lebt. Von seinem monatlichen sehr geringen Taschengeld in Höhe von 116,64 € bezahlt Scherschel die Kosten für Pflegemittel, Hygieneartikel und Medikamente – Geld für Freizeitaktivitäten oder einen neuen Laptop bleiben dem von „Altersarmut“ Betroffenen dadurch nicht. Damit sein guter Freund weiterhin mit Bekannten und Freunden kommunizieren und Nachrichten verfolgen kann, kontaktierte daraufhin Ernst Ewerhardy den „Herzensengel“, Adrian Schmitz. Dieser informierte seinen Vorstand über die missliche Lage von Herrn Scherschel, der sofort, mittels Online Votum einen einstimmigen Beschluss herbeiführte und H. Scherschel half.


Der 1. Vorsitzende des Herzensengel e.V. überreichte ihm dieser Tage (noch vor den Ausgangsbeschränkung bedingt durch Corona) im Fellenbergstift einen neuen Laptop. „Ich freue mich sehr“, sagte Martin Scherschel mit einem Lächeln und bedankte sich bei Adrian Schmitz für die Unterstützung.


Nach Worten der Pflegedienstleiterin des Fellenbergstifts, Katja Folz, ist Scherschel „kein Einzelfall“. Das belegen auch neuste Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach stieg die Zahl der durch Altersarmut gefährdeten Rentner im Jahr 2017 um 215.000 auf 3,2 Millionen Menschen an. Im Jahr 2010 waren demnach noch 14 Prozent der Rentner und Pensionäre durch Armut gefährdet. Ihr Anteil stieg den aktuellen Zahlen nach auf 18,7 Prozent im Jahr 2017. In keiner der von Armut betroffenen Bevölkerungsgruppen ist der Zuwachs damit so groß wie bei Rentnern und Pensionären. Seit 2010 beträgt er mehr als 33 Prozent. Das entspricht einer Zunahme von 803.000 Menschen. Eine Entwicklung, die sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in den nächsten Jahren verschärfe. So rechnet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung damit, dass die Altersarmut in den nächsten zehn, 15 Jahren deutlich zunehme, weil immer mehr Menschen zu geringen Löhnen arbeiten oder in Teilzeit oder unterbrochene Erwerbsbiographien haben.


Wer hier helfen möchte kann gerne eine finanzielle Zuwendung auf eines der Konten des Herzensengel e.V. überweisen. Die Spendenkonten findet man auf www.herzensengel.saarland
Bitte Verwendungszweck „Scherschel“ angeben, falls Sie speziell für Herrn Scherschel spenden möchten.


Foto und Text: Tina Leistenschneider

Bei der Übergabe war auch die Pflegedienstleiterin des Fellenbergstifts, Katja Folz, Scherschel guter Freund Ernst Ewerhardy und der stellvertretende Pflegedienstleiter Thomas Spurk (von links) mit dabei.


Herzensengel spenden für 3D-Modell

Lions-Club will Tastmodell von Orscholz und der Saarschleife für Blinde – und bekommt Unterstützung.

Bericht von  Tina Leistenschneider Saarbrücker Zeitung vom 07.03.2020

Foto & Text: Tina Leistenschneider. Bild von links: Präsident des Lions Club Saarschleife, Dieter Finkler und Activity-Beauftragter Frank Kiefer, sowie Adrian Schmitz
Foto & Text: Tina Leistenschneider. Der Präsident des Lions Club Saarschleife, Dieter Finkler, und Club-Activity-Beauftragter Frank Kiefer (von links) freuten sich über die Spende von Adrian Schmitz, Vorsitzendem der Herzensengel.

Malerisch schlängelt sich der Fluss um den bewaldeten Höhenrücken, nimmt eine Kurve und fließt weiter in Richtung Trier. Die Saarschleife ist eine der schönsten Sehenswürdigkeiten des Saarlandes.

 

Sie Blinden und Sehbehinderten mit Worten zu erklären, ist eine Sache. Etwas völlig anderes ist es, wenn diejenigen ein echtes Gespür für die Landschaft und ihre geografischen Eigenheiten bekommen, Häuser, Kirchen und die Struktur erfassen können. Dabei helfen sogenannte Tastmodelle, von denen es zum Beispiel eines in Trier am Kornmarkt gibt.

 

Ein solches Modell will der Lions Club Saarschleife von der Saarschleife und Orscholz entwickeln. Hierfür wird mittels eines 3D-Druckers ein Modell mit der Ortsansicht von Orscholz samt Saarschleife und der Burgruine Montclair gedruckt, ehe die Miniatur in Bronze gegossen wird. Erläuterungen zum Ort und der Sehenswürdigkeit liefert ein kleiner Hinweis in Brailleschrift. „Das Blindentastmodell ist aktuell in der Entstehung und soll im August fertig werden“, erzählt Frank Kiefer, Activity-Beauftragter der Löwen. Dann soll es beim Cloef-Atrium enthüllt werden. Kostenpunkt: Rund 20 000 Euro.

 

Adrian Schmitz, Vorsitzender des Vereins Herzensengel, erfuhr von der Projektidee. Begeistert von dem Vorhaben, unterstützten die Herzensengel den Lions Club Saarschleife mit einer Spende.


Freude über Hilfe bei „Mammutaufgabe“

Auf die Eltern des fünfjährigen Lars, der an einer schweren Krankheit leidet, kommen hohe Kosten zu. Doch viele Menschen helfen.

Bericht in der Saarbrücker Zeitung vom 03.03.2020

Die Scheckübergabe des Vereins Herzensengel durch dessen Vorsitzenden Adrian Schmitz hatten sich Anne und Stefan Haßler ganz anders vorgestellt. „Wir hatten diesen Termin eigentlich für den Tag geplant, an dem der neue Treppenlift für Lars geliefert und montiert werden sollte.“ Der Vater des an der unheilbaren muskulären Erbkrankheit Muskeldystrophie Duchenne (DMD) erkrankten Jungen fuhr nach der Begrüßung von Schmitz fort: „Am heutigen Vormittag tauchten bei uns auch die Monteure auf, nur der Lieferant konnte nicht termingerecht liefern.“ Das bedauerte Anne Haßler schon deshalb sehr, „weil wir den vielen Menschen, die uns mit ihren Spenden bisher zur Seite gestanden haben, heute endlich mal zeigen wollten, was mit ihrem Geld geschieht, für das wir den Saarländern so unendlich dankbar sind.“

 

Kaum hatte der Vorsitzende der Herzensengel sich dann bei der jungen Familie nach der Krankheit von Lars erkundigt, da klingelte der Lieferant des bestellten Treppenlifts an der Tür – leider vergeblich, weil die Monteure sich längst schon wieder verabschiedet hatten. Da musste halt ein neuer Termin verabredet werden. Mit nüchtern vorgetragenen Sätzen schilderte dann der Vater von Lars seinen Besuchern – auch Weiskirchens Bürgermeister Wolfgang Hübschen saß mit am Tisch – die Krankheit des Fünfjährigen, dessen Zwillingsbruder Luis kerngesund aufwächst.

 

Stefan Haßler: „Bei humangenetischen Untersuchungen in Homburg stellte sich die niederschmetternde Diagnose heraus, wonach Lars an der unheilbaren muskulären Erbkrankheit Muskeldystrophie Duchenne (DMD) erkrankt ist. Wir mussten von den Fachärzten erfahren, dass DMD im Kleinkindalter mit einer Schwäche der Becken- und Oberschenkelmuskulatur beginnt, die sich rasch auf immer mehr Muskeln des kleinen Körpers ausweitet. Die jungen Patienten sind häufig bereits zwischen dem siebten und zwölften Lebensjahr auf einen Rollstuhl angewiesen. Bei schweren Verläufen kann sich schon ab dem zwölften Lebensjahr eine vollständige Pflegebedürftigkeit ergeben. Die durchschnittliche Lebensdauer von DMD-Patienten beträgt nach Auskunft der Ärzte je nach Verlauf etwa 40 Jahre, einzelne Betroffene können allerdings schon vor Beginn der Pubertät versterben.“

 

Schmitz, dessen Herzensengel seit Bestehen bereits über 150 ähnliche Projekte insgesamt mit mehr als 200 000 Euro finanziell unterstützen konnten, dankte dann zunächst einmal Bürgermeister Hübschen, der ihn mit seiner Rathaus-Initiative „Ein Treppenlift für Lars“ überhaupt erst auf den Schicksalsschlag der Familie Haßler aufmerksam gemacht habe. Aus dem Spendenaufkommen seines Vereins stellte Schmitz der Familie Haßler bei dieser Gelegenheit eine Summe von 3500 Euro zur Verfügung. „Und dabei soll es nicht bleiben“, versprach er, „wenn hier finanziell Not am Mann ist, werden wir euch auch weiterhin zur Seite stehen.“

 

Hübschen teilte der SZ auf Anfrage mit, dass sich inzwischen mehr als 85 000 Euro auf dem Sonderkonto für Lars (siehe Infokasten) angesammelt haben: „Für diese unübertroffene Hilfsbereitschaft der Saarländer können wir uns bei den vielen Spendern nicht genug bedanken.“ Das sei zweifellos eine Größenordnung, die der betroffenen Familie zumindest viele finanzielle Sorgen nehmen könne. Aber betrachte man die krankheitsbedingten Aufwendungen, die auf die Haßlers aktuell zukommen, relativiere sich der zur Verfügung stehende Betrag schnell.

 

Auf SZ-Anfrage bezifferte Anne Haßler allein die jetzt anstehende Anschaffung eines Treppenlifts, der den Zugang des Jungen zum Haus im Rollstuhl erleichtern soll, mit rund 18 600 Euro. Als nächstes müsse dann ein Fahrzeug her, mit dem der Kleine demnächst im Rollstuhl transportiert werden kann – Kostenpunkt: etwa 42 000 Euro. Nach ersten Gesprächen mit einem Architekten, der bereits unumgängliche bauliche Maßnahmen im Zuhause plant, gehen die Eltern von Lars von weiteren beträchtlichen Kosten in einer gut fünfstelligen Größenordnung aus.

 

Stefan Haßler betont: „Das alles könnten wir mit eigenen Mitteln gar nicht stemmen. Umso dankbarer sind wir natürlich allen Spendern, die uns bei dieser Mammut­aufgabe unterstützen.“ Klar, dass der lebensbejahende Lars, der während unseres Gesprächs unbefangen mit seinem „Schnuffeltuch“ spielte, gar nicht ermessen kann, welche Zukunftssorgen bei aller Hilfsbereitschaft seine unheilbare Krankheit der jungen Familie bereitet.


Jede Menge Spenden für die gute Sache im Kreis

Bericht von  Tina Leistenschneider Saarbrücker Zeitung vom 07.01.2020

Spendenübergabe Lands End
Mitarbeiter von „Lands’ End“ und Vertreter der Herzensengel bei der Spendenübergabe (von links): Brigitte Neußer, Heike Wilke, Arnaud Legrand, Adrian Schmitz und Manfred Braun. Foto: Tina Leistenschneider

Mehrere Spenden hat der Verein Herszensengel in den vergangenen Wochen entgegennehmen können.

 

970 Euro überreichte Arnaud Legrand, Assistent der Geschäftsführer von „Lands’ End“ in Mettlach an den Vorsitzenden der Herzensengel, Adrian Schmitz.

„Seit zwei Jahren stellen wir eine Spende zur Verfügung, die in verschiedene Vereine investiert werden können“, erzählt Legrand. An wen dabei gespendet wird, wird von den Mitarbeitern vorgeschlagen. Der Vorschlag mit den meisten Stimmen, in dem Fall die Herzensengel, erhält die Spende. Schmitz dankte Legrand und den Mitarbeitern des Textilhandelsunternehmens für die Spende, mit dem die Projekte der Herzensengel unterstützt werden. Die Herzensengel unterstützen Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind, und behinderte Menschen, die seitens der Kostenträger keine Leistung mehr erhalten.

 

550 Euro erhielten die Herzensengel von Villeroy & Boch in Mettlach. Das Geld stammt aus der Tombola und dem Kuchenverkauf einer Informationsveranstaltung, bei der die Besucher mehr über die Berufsmöglichkeiten des Unternehmens erfahren. „Der Erlös geht seit zwei Jahren an die Herzensengel, weil es ein regionaler Verein ist und man sieht, wo es hingeht“, sagt Johannes Stass, Ausbilder im Elektrik-Bereich. Bei ihrem Besuch in der Lehrwerkstatt bei Villeroy & Boch bedankten sich Adrian Schmitz und Manfred Braun, Kassierer bei den Herzensengeln, für das Engagement der Beteiligten und für die Spende.

 

Eine Spende in Höhe von 330 Euro übergab Manfred Merll an den Verein Herzensengel. Das Geld stammt aus dem gemeinsamen Konto der Jahrgänge 1950/51 von St. Peter und St. Josef, mit dem beispielsweise Jahrgangsausflüge finanziert wurden. Seit Jahren verwaltete Merll das Konto für seine Jahrgangskollegen, jetzt soll dieses aber aufgelöst werden. Um mit der verbliebenen Summe Gutes zu tun, spendet Merll, stellvertretend für die beiden Jahrgänge, das Geld an die Herzensengel, die sich sehr über die Überraschung freuten und dafür bedankten.

 

Konkret für einen bestimmten Fall ist das Geld gedacht, das die Firma Hussinger und Barth an die Herzensengel übergab. 200 Euro spendete das Merziger Unternehmen für die Anschaffung des Treppenlifts für Lars Haßler aus Weiskirchen, der an der unheilbaren muskulären Erbkrankheit Muskeldystrophie Duchenne (DMD) leidet (die SZ berichtete). Die Krankheit führt zu einer Schwäche der Becken- und Oberschenkelmuskulatur, weitet sich jedoch auch auf weitere Muskeln im Körper aus, sodass Patienten schon früh auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Um Lars’ Zuhause barrierefrei zu gestalten, benötigt die Familie einen Treppenlift. Auch ein Familienauto, das Lars später mit dem Rollstuhl sicher transportiert, wird in naher Zukunft angeschafft werden müssen. „Wir wollen mit der Spende Gutes tun“, sagt Daniel Hussinger und ergänzt: „Wir haben bereits öfter Projekte der Herzensengel unterstützt, weil uns wichtig ist, dass das Geld Familien in der Region zugute kommt.“

 

Zur Unterstützung der Familie Haßler hat die Gemeinde Weiskirchen ein Spendenkonto eingerichtet. Bank: Sparkasse Merzig-Wadern, IBAN: DE15 5935 1040 0000 2353 90, Kontoinhaber: Gemeinde Weiskirchen, Verwendungszweck: „Ein Treppenlift für Lars“.


Unterstützung für die Herzensengel

Bericht vonTina Leistenschneider in der Saarbrücker Zeitung vom 8.01.2020

Adrian Schmitz (l.) und Joannis Ntentes. Foto: Tina Leistenschneider
Adrian Schmitz (l.) und Joannis Ntentes. Foto: Tina Leistenschneider

In einem Gemeinschaftsprojekt der Werbeagentur „Mobil mit Herz“ von Martina Oswald aus Alzey und Joannis Ntentes, Inhaber der Montclair-Apotheke Besseringen, konnte an den Verein Herzensengel ein Scheck in Höhe von 500 Euro übergeben werden.  10 000 Papiertüten hat Oswald erstellt, auf denen sich Unternehmen aus der Umgebung präsentieren und so die Taschen finanzieren.

Die Taschen werden innerhalb von zwei Jahren an die Kunden der Montclair-Apotheke abgegeben.

Ein Teil des Erlöses der Aktion kommt dem Verein Herzensengel zu Gute. Über die Unterstützung aus Alzey freute sich Adrian Schmitz, Vorsitzender der Herzensengel, bei der symbolischen Scheckübergabe in der Montclair-Apotheke. Er dankte Apotheker Joannis Ntentes und den beteiligten Firmen.

 

In einem Gemeinschaftsprojekt der Werbeagentur „Mobil mit Herz“ von Martina Oswald aus Alzey und Joannis Ntentes, Inhaber der Montclair-Apotheke Besseringen, konnte an den Verein Herzensengel ein Scheck in Höhe von 500 Euro übergeben werden.  10 000 Papiertüten hat Oswald erstellt, auf denen sich Unternehmen aus der Umgebung präsentieren und so die Taschen finanzieren.


Kirchenchor eröffnet Jubiläumsjahr

Mit einem Weihnachtssingen startet der Kirchenchor „Cäcilia“ Wadrill am Sonntag in das 250. Jahr seines Bestehens. Groß gefeiert wird am 23. August.

Beitrag in der Saarbrücker Zeitung vom 08.01.2020 von Erich Brücker.

Kirchenchor Cäcilia Wadrill
In vielen Proben haben sich die Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores Cäcilia Wadrill auf ihr Weihnachtssingen vorbereitet. Foto: Erich Brücker

Zum Ausklang der Weihnachtszeit und zum Auftakt in sein Jubiläumsjahr zum 250-jährigen Bestehen veranstaltet der Kirchenchor „Cäcilia“ Wadrill wiederum ein Weihnachtssingen. Dieses findet an diesem Sonntag, 12. Januar, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin Wadrill statt. „Wir bieten weihnachtliche Chormusik aus unterschiedlichen Zeitepochen und Stilen an im Wechsel mit traditionellen Weihnachtsliedern zum Mitsingen“, gibt Chorleiterin Gertrud Mark einen Einblick in das vorgesehene Programm. Damit kann jeder Besucher noch einmal seiner Weihnachtsfreude Ausdruck verleihen, denn in der katholischen Liturgie endet die Weihnachtszeit am 6. Januar mit dem Herrenfest der Taufe des Herrn.

Unterstützt wird der Chor von Sängerinnen und Sängern des befreundeten Kammerchors Collegium Cantorum Saar. Am E-Piano und der Orgel begleitet ihn Monika Köpke, Kirchenmusikerin in Wadern und Holger Wegmeyer wird wieder die Violine spielen. Klassische Stücke wie „Stille Nacht“, das weltweit als das bekannteste Weihnachtslied und als Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums im deutschen Sprachraum gilt, werden ebenso im Repertoire nicht fehlen wie „Kommet ihr Hirten“, oder „Gloria in excelsis Deo“ und „Süßer, die Glocken nie klingen“, ebenso „O du fröhliche“ oder „Alle Jahre wieder“. Ein mehrstimmiger Weihnachtskanon und das Tollite Hostias aus dem Weihnachtsoratorium von Saint-Saëns bilden den festlichen Abschluss des Weihnachtssingens.

Die Leitung liegt in den bewährten Händen der Musiklehrerin und Kirchenmusikerin Gertrud Mark, die den Kirchenchor im Jubiläumsjahr schon 25 Jahren leitet. „Unser Weihnachtssingen wird sicherlich ein tolles Erlebnis werden und vielleicht ist der eine oder die andere so angetan, dass er oder sie selbst auch im Kirchenchor mitsingen möchte“, macht die Chorleiterin Werbung für ein Kommen, das sich sicherlich lohnen wird. Die dargebotenen Vorträge werden es beweisen. Der Eintritt ist frei.

Freiwillige Spenden werden direkt weitergeleitet an das Merziger Hilfswerk „Herzensengel“ von Adrian Schmitz. Mit dem Geld werden Menschen unterstützt, die unverschuldet in Not geraten sind und sofort Hilfe brauchen. Nach dem Konzert ist auch Gelegenheit, sich über das Hilfswerk zu informieren.